GSW

Die Abkürzung GSW steht für geschichtlich-soziale Weltkunde. Der Fachbereich GSW umfasst die drei Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik. Ziel des Unterrichts ist es, den Schülerinnen und Schülern (SuS) aus einem historischen Bewusstsein heraus, aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme und Prozesse, sowie geographische Phänomene und Fakten in Bezug auf ihre eigene Lebenswelt und im weltweiten Vergleich aufzuzeigen.

Dies gibt den SuS die Möglichkeit, als eigenständig denkende Menschen an der Gemeinschaft teilzunehmen, Probleme und Entscheidungen (der Politik etc.) kritisch zu hinterfragen, sowie sich eine eigene Meinung zu bilden, um schlussendlich ihren Teil zur Gestaltung ihrer eigenen Zukunft beitragen zu können.

Erdkunde:

Im Erdkundeunterricht sollen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in ihre persönlichen und die weltweiten Lebensbedingungen erhalten, einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur entwickeln, und ferner die Wechselwirkungen zwischen naturgeographischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitäten verstehen lernen.

Damit die SuS diese Kompetenzen erhalten, sind die Erarbeitung verschiedener topgraphische Kenntnisse und Methoden notwendig.

Um die SuS in den Jahrgangsstufen 5 und 6 zu motivieren, sind die Lehrkräfte stets bemüht, ihnen die geographischen Kenntnisse anhand von konkreten Beispielen aus ihrer Lebenswelt zu erklären. Die Kinder erkunden zunächst ihren direkten nahen Lebensraum in und um Vechta, und erschließen dann über Niedersachsen, Deutschland, Europa nach und nach immer größere Bereiche der Erde.

Neben der topographischen Erkenntnisgewinnung werden auch geographische Phänomene wie das Klima oder das Wetter betrachtet. Des Weiteren werden der Einfluss des Mondes auf die Gezeiten sowie unser Sonnensystem thematisiert. Viele der hier erarbeiteten Kompetenzen bilden die Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten im Fach Erdkunde in den höheren Jahrgangsstufen.

In den Jahrgängen 7 und 8 wird dann das Augenmerk auf die weltweiten klimatischen Bedingungen gelegt. Es wird erarbeitet, dass verschiedenen Regionen auf der Erdkugel von unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen geprägt sind und werden. Die Schülerinnen und Schüler erkunden diese verschiedenen Zonen und analysieren, wie sich diese auf die Lebensbedingungen der Menschen auswirken; sie setzen sich mit den Möglichkeiten (Tourismus, Landwirtschaft etc.) aber auch den Gefahren sowie Problemen (Brandrodung tropischer Regenwald, Naturkatastrophen etc.) auseinander, die mit dem Klima(-wandel) einhergehen.

Die Jahrgangsstufen 9 und 10 sind abschließend geprägt durch die kritische Betrachtung des Klimawandels. Hier werden die Gründe (Globalisierung, Bevölkerungswachstum etc.) und mögliche Lösungsansätze (nachhaltigere Ressourcennutzung, E-Mobilität etc.) für ein wachsendes globales Problem angesprochen und bewertet. Die SuS sollen für sich selber entdecken, erfahren, welchen Einfluss ihr eigenes Leben auf diese Entwicklung hat, und ob und wie sie dazu beitragen können, dieses Problem zu verringern (Stichwort: Nachhaltigkeit).

Geschichte:

Das Fach Geschichte ist wie eine Reise durch die Zeit. Man beschäftigt sich mit der Frage, wieso die Welt oder die Gesellschaft heute so ist wie sie ist. Dafür betrachten wir verschiedene Zeitalter und wichtige Orte, an denen Entscheidungen getroffen oder Ereignisse stattfanden. Unsere Fünft- und Sechstklässler beginnen ihre Erkundungsreise in der Steinzeit, machen unter anderem Halt im alten Ägypten, und besuchen die Pharaonen. Weitere Stationen der Reise in diesem Doppeljahrgang sind das Mittelalter mit all seinen Entdeckungen, die uns teilweise bis heute begleiten und prägen!

Die Schülerinnen und Schüler in der siebten und achten Klasse reisen weiter durch die frühe Neuzeit, und erkunden die Zeit des Absolutismus, der französischen Revolution und der Industrialisierung, um sich schließlich mit den Entwicklungen in Deutschland von 1948 bis hin zu den Geschehnissen des ersten Weltkrieges zu beschäftigen.

Die Reise geht für die Neunt- und Zehntklässler unsere Schule weiter, indem sie sich mit dem Thema des Nationalsozialismus, dessen Ideologie zur Zeit des zweiten Weltkrieges, und der Frage, wie dieses Ereignis die Rolle und das Ansehen Deutschlands in der Welt nachhaltig bis heute beeinflusst hat, auseinandersetzen. Den vermeintlichen Abschluss der Reise bildet ein Abstecher in das zu großen Teilen zerstörte und geteilte Deutschland nach 1945. Zwei Staaten (BRD und DDR) auf dem Weg zu Wiedervereinigung.

All das soll dazu beitragen, dass unsere Reise hier und jetzt nicht endet, vielmehr soll sie den Schülerinnen und Schülern zeigen, wo wir herkommen, was alles möglich ist, und dass jeder seinen Teil zur Fortschreibung unserer Geschichte beitragen kann.

Politik:

Der Politikunterricht startet an Oberschulen mit Beginn der siebten Klasse. Ziel des Faches ist es, dass die Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgern unserer Gesellschaft werden, und dafür sorgen, dass sie und wir alle auch in Zukunft allen Problemen und Herausforderungen gewachsen sind.

Um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Mitwirkungsmöglichkeiten in Politik und Gesellschaft nutzen zu können, müssen sie lernen, dass sie gewisse Grundwerte und Fähigkeiten besitzen, um politische Strukturen verstehen und anwenden zu können.

In den Jahrgängen 7 und 8 sollen die Kinder in einem geschützten Raum (Klassenzimmer), und anhand ihrer eigenen Lebenswelt entdecken, wo Politik sie betrifft, wie man aktiv Politik betreiben kann, und wie es die Gesellschaft verändern kann. Um die Grundlagen politischen Denkens und Handelns zu erarbeiten, behandeln wir in diesen zwei Jahren die Themenfelder „Was ist Politik“, „Machen Medien Meinungen?“, „Gerechtigkeit für alle?“ und „Leben, um zu arbeiten? Arbeiten, um zu Leben?“.

In den Jahrgängen 9 und 10 verknüpfen wir die Lebensbereiche der Schülerinnen und Schüler noch mehr mit der für Sie doch recht abstrakten politischen Ebene. Sie werden entdecken, dass es im politischen Geschehen häufig nicht „richtig“ oder „falsch“ gibt. Vielmehr ist die Politik von Vorschlägen, Verhandlungen, Kompromissen und Entscheidungen geprägt. Dafür sollen sie konkrete gesellschaftliche Probleme analysieren, hinterfragen und geeignete Lösungsansätze erarbeiten. In diesen zwei Jahren bearbeiten wir die Themenfelder Demokratie in Deutschland: Zwischen Untertan und Bürger?“, „EU – ein Garant für Frieden, Wohlstand und Sicherheit?“, „Umwelt und Wirtschaft: gegen- oder miteinander?“ und „Erreichen wir eine grenzenlose Sicherheit?“.

Neben diesen Themenfeldern ist für das Fach Politik aber auch ausdrücklich vorgesehen, dass im Unterricht aktuelle Ereignisse und politische Probleme thematisiert und hinterfragt werden. Sie zeigen den Schülerinnen und Schülern kontinuierlich, wie wandelbar Gesellschaft und gesellschaftliche Probleme sein können!

Methoden und digitale Medien:

Die Digitalisierung der Schule macht auch vor dem Fachbereich GSW nicht halt. Über die drei Fächer hinweg werden die Schülerinnen und Schüler immer wieder im effektiven und reflektierten Umgang mit digitalen Medien geschult. Neben dem Recherchieren von Informationen gehören auch deren Verarbeitung in Präsentationen und das Erstellen eigener Erklärvideos zu den Unterrichtsinhalten.

Ferner steht nicht nur die bloße Anwendung und Nutzung dieser Medien im Vordergrund, sondern auch die Er- und Aufarbeitung der Gefahren und  Nutzung dieser Medien stellen ein Pflichtthema des GSW-Unterrichts dar.

Außerschulische Lernorte und Exkursionen:

  • Besuch des Industriemuseums, Zeughausmuseum oder Museumsdorf
  • Tagesfahrt nach Kalkriese zur Varusschlacht
  • Klimahaus in Bremerhaven
  • Besuch des Rathauses und des Kreistages in Vechta
  • Besuch des Landtages in Hannover oder dem Bundestag in Berlin
  • Besuch eines Konzentrationslagers (z.B. Bergen-Belsen)
  • Bauernhoferkundungen (z.B. Ruba)
  • Etc.